Motor Fokus - motorisierte Okularauszüge für Teleskope



Nachdem der Drang nach einem guten und vor allem sehr genauen Motorfokus immer größer wurde und endlich der innere
Schweinehund überwunden war habe ich mich hingesetzt und einige Versuche mit vorhandenen Schrittmotoren gemacht.
Von diversen CNC Umbauten waren sowohl Motoren als auch Ritzel, Zahnriemen und Räder sowie auch einige Programme
zur Steuerung vorhanden, welche nun verbaut wurden bzw. den neuen Anforderungen entsprechend angepasst werden sollten.


Der erste Versuch, direkt am Teleskop über ein 180 Zähne Zahnrad an der Fokusierwelle mit einem Stepper angesteuert.
Funkioniert recht gut, aufgrund der relativ hohen Untersetzung hat der Antrieb genug Kraft für CCD Cam und Filterrad.



Der zweite Versuch, diesmal mit einem Schneckengetriebe direkt am Motor und Kraftübertragung zum Teleskop über einen
Zahnriemen. Funktioniert zwar schon, aber ein Zahnriemen benötigt eine gewisse Vorspannung um Spielfrei zu arbeiten.
Dafür ist die originale Lagerung der Fokussierwelle nicht geeignet, obwohl es davon wesentlich schlechtere gibt.



Machen wir weiter und verwenden einen Auszug nach dem Crayford Prinzip, da der sehr leichtgängig ist sollte er eigentlich
wunderbar zu motorisieren sein. Der Motor war gleich dran und der Auszug bewegt sich, einfach Klasse, funktioniert gut.
Hm, also ohne Last geht das ja sehr gut, aber mit Last kommen die Probleme, der Schlupf ist gewaltig und ein reproduzierbares
anfahren von vorher definierten Meßpunkten ist nicht mehr möglich. Für visuelle Verwendung ist es zwar Nutzbar, aber
für Astrofotografie leider nicht. Hier will ich eine reproduzierbare Genauigkeit von mindestens 0,1mm haben.
Auf dem Messtisch konnte ich mit 1Kg Last, welches einen realen Wert darstellt, eine Abweichung von 0,35mm Feststellen.
Es wurde dabei vom angenommenen Nullpunkt 5 mal jeweils 10mm nach oben und unten gefahren.
Ein noch festeres Anziehen der Druckschraube brachte dann schon den Motor zum aussetzen, schade, das währe ja zu einfach gewesen.

Nach einer ausgiebigen Messreihe mit diversen Anpressdrücken und auch größeren Wellendurchmessern am Crayford Auszug
bin ich zu der Überzeugung gekommen, das ich mit diesem Prinzip keinen Motorfokus bauen kann, der meinen Vorgaben entspricht.
Als gute Lösung habe ich eine Kombination aus dem kugelgelagertem Crayford Prinzip und einem präzisen Zahnstangenantrieb
mit Zahnrädern empfunden, welche sich bis jetzt auch recht gut bewährt hat. Einige Auszüge wurden bereits damit umgebaut.

Um diese Aussage noch etwas präziser zu formulieren: Natürlich kann so ein Auszug verwendet werden, für eine rein visuelle
Nutzung ist es fast unerheblich ob der Auszug nun einen Schlupf hat oder nicht. Aber für Astrofotografie, wenn ich bekannte
Fokusspunkte Zielgenau anfahren will oder den Offset von RGB Filtern, UHC, OIII und so weiter einstellen will kann ich mir
Abweichungen in dieser Größe nicht leisten, damit können speziell bei kurzen Brennweiten keine guten Aufnahmen gemacht werden.



Wenn man sich intensiv damit beschäftigt bleibt es nicht aus, das im laufe der Entwicklungsarbeit halt so einige
unterschiedlich Ausführungen entstehen, hier mal eine bunte Auswahl an umgebauten Auszügen, auch mit verschiedenen
Schrittmotoren, jeder ist für einen speziellen Einsatzzweck gebaut und anschliesend optimiert worden.
Die Motor - Getriebe Einheiten sind aus dem vollen gefertigt und mehrfach Kugelgelagert, präzise Schnecken und Räder
gewährleisten einen fast Spielfreien Antrieb (ohne Spiel geht es einfach nicht) und eine ausgezeichnete Wiederholgenauigkeit.
Die effektive Wiederholgenauigkeit beim Anfahren von der selben Seite bzw. mit programmiertem Getriebespielausgleich
liegt im Bereich von besser als 0,02mm und ist damit mehr als absolut ausreichend für CCD Astroaufnahmen.
Der Aufwand für einen derartigen Umbau ist allerdings sehr hoch, das geht nicht so schnell mal auf der Bohrmaschine zu machen.

Die Ansteuerung der Motoren erfolgt immer über einen Mikrokontrolle mit dementsprechenden Motortreibern, bei den einfachen
Unipolaren Motoren mit normalen Darlingtonschaltern wie z.B. ULN 2003 und dergleichen, bei den größeren Schrittmotoren
entweder mit diskret aufgebauten Vollbrücken (wegen den hohen Strömen) oder speziellen Treiber ICs, auch mit Mikroschritt.



Die Steuerbox sieht derzeit in etwa so aus. Es ist ein robustes handliches Alugehäuse mit beleuchtetem Display, 3 Geschwindkeiten
(Slow/Medium/Fast) sind per Tastendruck direkt anwählbar. Die theorethische bzw. die machbare Auflösung am Display liegt
im Mikrometer Bereich und wurde mit Absicht etwas angepasst. Die Anzeige ist daher in etwa in 1/100 mm Schritten.
Die Betriebsspannung beträgt 12-16 Volt, die Stromaufnahme liegt je nach verwendetem Motor zwischen 0,2 und 2,0 Ampere.
Im Leerlauf wird die Bestromung der Endstufe entweder reduziert oder ganz abgeschalten, je nach Ausführung und Wunsch.
Bei der Abschaltung oder Reduzierung wird ein SO8 MosFet verwendet, welcher im PWM Verfahren angesteuert wird.



Es gibt auch noch diese kleine Handsteuerbox ohne Display, welche eigentlich nur für die rein visuelle Anwendung gedacht ist.
Die Tastenbelegung ist hier nur Fokus IN, Fokus OUT und langsame Fokusiergeschwindkeit bei gedrückter Taste.
Die ist eher dafür gedacht um schnell mit zum Spechteln zu gehen ohne auf den Komfort eines Motorfokus verzichten zu müssen.
Deshalb ist die kleine Steuerbox nur für kleine Unipolare Motoren ausgelegt, da Visuell kein hohes Drehmoment benötigt wird.



Das ist die neuere Version der kleinen Handsteuerbox, sehr klein und trotzdem alles drinnen.
Die ist nur noch so groß wie eine halbe Zigarettenschachtel, die Hard- und Software wurde dafür komplett neu gestaltet.
Die Tastenbelegung ist: Fokus IN, Fokus OUT, Taster mit Haltefunktion für langsame Fokusiergeschwindigkeit.
Die Motorgeschwindigkeit ist in einem weiten Bereich einstellbar und wird anschließend intern gespeichert.
Die LED dient hier zur Anzeige der Betriebsbereitsschaft, hierbei leuchtet sie immer, wenn der Taster für langsame
Geschwindigkeit kurz gedrückt wird blinkt die LED, das signalisiert den Slow Fokusmode auch optisch. Ein erneuter
Druck auf die Taste wechselt wieder in den Fast Modus, die LED ist dann wieder normal ohne Blinkmode.
Das ist nun ein sehr schönes kleines Gerät geworden und hat dennoch schon einiges an Komfort zu bieten.



Auf speziellen Wunsch einiger Astrofreunde, welche in Verbindung mit dem Programm DSLRFokus ihren Motorfokus direkt von dem
Programm aus über das LX200 Protokoll und die serielle Schnittstelle ansteuern wollen wurde diese Relaisbox entwickelt und gebaut.
Sie erkennt Befehle im LX200 Format und wertet einige davon aus:
Fokus In, Fokus Out und Fokus Quitt und gibt dann die entsprechenden Signale direkt an die Steuerbox von dem Motorfokus weiter.
Das ist im Prinzip nicht sehr schwer zu lösen, aufgrund von Fehlinfomationen welche ich auf HomePages von Astrobegeisterten Kollegen fand, die
angeblich so eine oder eine ähnliche Variante einer Steuerbox schon gebaut haben, hat mich die Sache dann doch mehr Zeit gekostet als gedacht.
Da finden sich zum Beispiel Informationen über das verwendete RS232 Protokoll wie 4.800 8N1 oder 9.600 8N2, beides ist falsch!
Richtig ist: Beim LX200 Protokoll ist die Schnittstellen Einstellung festgelegt auf: 9.600 8N1, und schon funktioniert alles wie es soll.


Da in der Zwischenzeit aufgrund verschiedener Anforderungen von Astrofreunden so viele Unterschiedliche Versionen von Software und
Hardware vorhanden waren, das es mir nicht mehr möglich warhier noch alles zu überblicken habe ich mich zu einer radikalkur
oder besser gesagt zu einer kompletten Neugestaltung von Hard- und Software in dem Steuergerät entschlossen.
Es sollten soweit als möglich alle bisherigen Anforderungen in einem Gerät zusammengefasst werden, ein nicht unerheblicher Aufwand.
Im Hinblick auf mögliche zukünftige Erweiterungen wurde nun auch die bis jetzt einheitliche Steckerbelegung komplett geändert.



So sieht das nun komplett überarbeitete neue Gerät aus, äusserlich nicht viel Unterschied, innen jedoch komplett neu aufgebaut.
Nachfolgend eine kurze Beschreibung was mit der Steuerbox jetzt alles möglich ist:

Mit der neuesten Software Version kann die Grund-Geschwindkeit des Schrittmotors in einem sehr weiten Bereich eingestellt werden,
dieser Wert wird automatisch intern gespeichert und bleibt solange erhalten, bis er durch einen neuen Wert ersetzt wird.
Damit ist es nun möglich, so gut wie jeden Schrittmotor an jedes Teleskop so anzupassen. Ein Problem bestand bis jetzt darin,
das die einprogrammierten Geschwindkeiten für das eine Teleskop zu schnell war und für das andere halt zu langsam.
Je nach Öffnungsverhältnis und persöhnlicher Vorliebe kann nun wirklich genau das eingestellt werden, was gewünscht wird.
Es wurden Schrittmotoren mit 0,45°, 0,9°, 1,8°, 3,6°, 7,2° und 14,4° Schrittwinkel getestet, jeder konnte optimal eingestellt werden
Allerdings ist die Laufruhe von Motoren mit einem Schrittwinkel von mehr als 3,6° nicht sehr gut, also lieber bessere Motoren verwenden.

Die Positionsanzeige geht nun von 0 - 9.999 Einheiten, wobei eine Einheit 3,6° auf der Motorwelle entspricht, wenn also auf dem
Display 100 Einheiten gefahren wurde dann war das eine komplette Umdrehung der Motorwelle, das ist nun sehr leicht umzurechnen.
Diese Angaben sind bezogen auf einen Schrittmotor mit einem Schrittwinkel von 1,8°.
Für hochgenaue Sonderanwendungen kann auch eine 5 stellige Positionsanzeige von 0 - 50.000 Einheiten und kleineren Zähleinheiten
programmiert werden. Bis hin zu ca. 0,25° auf der Motorwelle je Zähleinheit auf dem Display.

Es besteht nun die Möglichkeit, einen Endschalter anzufahren, der Anschluss dafür ist am Stecker verfügbar.

Es ist nun frei wählbar ob der Motor in den Ruhenzeiten, also wenn keine Taste gedrückt wird, entweder mit ca. 50% bestromt wird
oder die Stromversorgung zum Motor dann komplett abgeschalten wird. Bei Schneckengetrieben geht das ohne Probleme.
Die Voreinstellung nach dem Einschalten ist immer den Motor in den Pausen mit 50% bestromen.


Die weiter oben schon beschriebene LX200 kompatible Steuerbox wurde nun in ein kleines Gehäuse verfrachtet und kann über ein kurzes
Kabel mit ca. 20cm direkt am Steuergerät angesteckt werden, die benötigte Stromversorgung kommt nun auch vom Steuergerät.
Die RS232 Box hat nun nur noch 3 D-Sub Anschlüsse, dadurch wird der Kabelsalat drastisch reduziert. Sie könnte auch direkt an das
Steuergerät angesteckt werden, nur dann kann die Verbindung zwischen den zwei Gehäusen nicht verschraubt werden.
Mit einem kurzen Kabel ist das dann machbar, da beide Anschlüsse nun an den Gehäusen mit Schrauben fixiert sind.

Die Tasten der Handsteuerbox und die Signale vom PC sind gleichberechtig, die absolute Kontrolle über den Motor hat jedoch die
Steuerbox, daher ist die Anzeige am Steuergerät auch immer als Referenz zu betrachten und nicht unbedingt die Anzeige am PC.
Es gibt da ein Problem mit dem LX200 Protokoll, weil der original LX200 Fokuser ein DC Motor ist und kein Schrittmotor.
Daher gibt die Software zum Beispiel am Ende eines jeden Fokus Befehles vor dem Quitt Signal für wenige Millisekunden einen
Fokusbefehl für die andere Richtung. Vermutlich um den original DC Motor damit zum sofortigen Stoppen zu bewegen.

Ich konnte nirgends einen Hinweis darauf finden und bin eher zufällig darauf gekommen, weil eine Kontroll LED immer aufblitzte.
Nach dem Aufzeichnen des Datenstromes an der Schnittstelle wusste ich dann, das dieser Befehl wirklich von der Software kommt.
Dummerweise ist es jetzt so, das die Software das als reinen Stop Befehl sieht und es deshalb nicht zählt.
Der Schrittmotor (ein guter schneller) steht jedoch sofort und läuft auch die wenigen Millisekunden noch in Gegenrichtung.
Daher entsteht bei mehrmaligem Hin- und Herfahren eine leichte Diskrepanz zwischen der PC Anzeige und der Display Anzeige.

Die Steuerbox und der auf dem Display angezeigte Wert sind 100% genau und richtig, das wurde auf dem Meßtisch in Verbindung
mit einer Meßuhr (0,01mm Auflösung) einige 100 Mal mit jeweils 10mm Auf- und Abfahren mit automatischer Steuerung getestet.
Am Ende der Testreihe war der Okularauszug (Version mit Zahnstange) auf 1/100mm genau wieder an der Ausgangsposition.


Der Schrittmotor wird nun im Mikroschritt angesteuert, dafür sind die bisher diskret aufgebauten Vollbrücken-Endstufen gegen ein
hochintegriertes spezielles Treiber IC ausgetauscht worden, nun ist auch eine interne Strombegrenzung möglich. Diese ist nun fest
auf einen Maximalstrom von ca. 0,8 Ampere pro Phase eingestellt. Es können nun sowohl einfache Schrittmotoren als auch die guten
und vor allem teueren High Tourque Schrittmotoren angesteuert werden. Die haben eine unglaublich Kraft und sind sehr klein.

Für die Verbindung zwischen dem Steuergerät und dem Motorfokus wird ein Kabel mit 9poligen D-Sub Stecker / Buchse verwendet.
Bei einem geringen Motorstrom und maximal 1,8m Verbindungslänge kann als Verbindungskabel auch eine Standart Ausführung
aus der Computertechnik als Low Cost Lösung verwendet werden, über ca. 2m Kabellänge ist dieses System nicht mehr zu verwenden.
Da direkt neben den Stromleitungen zum Motor die Kabel für den Endschalter verlaufen kann es hierbei zu
Störungen kommen, welche auf die Endschalterkabel einwirken und dort einen Fehlimpuls erzeugen können.
Wenn der Endschalter in einem LowCost Kabel nicht verwendet wird ist es ratsam, den Stecker am Kabel zu öffnen und die
beiden Leitungen dafür einfach zu durchtrennen, dann sollte es im Normalfall keine Probleme im Betrieb geben.
Eine Empfehlung ist die Verwendung von 6 Adrigen Leitungen, in welchem die 4 Motorkabel sowie die 2 Endschalterkabel
jeweils eine eigene Abschirmung haben. Diese Kabel können auf Anfrage auch in jeder gewünschten Länge angefertigt werden.
Die Leitungslänge sollte generell so kurz wie möglich sein, ich habe bis 5m getestet und es gab mit geschirmten
Kabeln wie oben beschrieben keine Probleme. Mehr als 10m sollte auf keinen Fall mehr verwendet werden.

Auch für andere Anwendungen kann das Steuergerät verwendet werden, es ist eigentlich sehr universell einsetzbar.
Beispiele für andere Einsatzzwecke:
Ansteuerung eines Antennenrotors mit Richtantenne für Amateurfunk oder Radio Anwendungen.
Verwendung als Antrieb für eine Werkzeugmaschine, zum Beispiel nachträgliche Steuerung der Z-Achse.


Umbau von Refraktoren auf Motorfokus

Bis jetzt wurden in erster Linie verschiedene Crayford Auszüge für Newton Teleskope umgebaut
und dabei auch die Steuerungselektronik getestet, ausgebaut und bei Bedarf weiter optimiert.
Verschiedene Versuche, diese Crayford Auszüge an Refraktoren zu adaptieren scheiterten an allen möglich
(und unmöglichen) Hindernissen, für die Refraktoren musste ein komplett neuer Weg beschritten werden.
Bei eine Adaption über 2" Hülsen wurde der Weg zu lang, es gelang also nicht mehr in den Fokus zu kommen.
Wenn es dann manchmal gelang war das Aufnahmefeld für CCD Aufnahmen sehr stark vignetiert, also keine Chance.
Die einzige Möglichkeit währe hier, einen komplett neuen Okularauszug für die Teleskope zu bauen.
Das ist aber einfach gesagt nicht durchführbar, da jeder Hersteller andere Abmessungen verwendet.
Also verwenden wir die originalen Auszüge und versuchen einfach, hier das beste daraus zu machen.

Um eine möglichst universelle Adaption an die vielen Unterschiedlichen Auszugtypen zu ermöglichen wurde die
Motor - Getriebe Einheit komplett neu konstruiert, auch im Hinblick auf die Verwendung verschiedener Motorgrößen.
Da bei einem bestehenden Auszug mit den üblichen Gleitflächen ein wesentlich höheres Drehmoment erforderlich ist
wird neben einem High Tourque Motor auch ein sehr präzises Schneckengetriebe mit Hohlschliff am Schneckenrad verwendet.
Die Abtriebswelle ist doppelt Kugelgelagert und nimmt die Belastung von der Fokussierwelle, damit wirken auf diese
keine Radialen und kaum Axiale Kräfte. Eine sehr elegante und gute Lösung, verlangt aber exakte mechanische Ausführung.



Als erstes Versuchsopfer für die neue Antriebseinheit musste mein Vixen ED 102SS herhalten, da dieser Refraktor auch
für CCD Astrofotos verwendet wird konnte ich nach dem erfolgreichen Umbau gleich alles direkt am Sternenhimmel testen.
Die Fokussierung ist nun gelinde gesagt ein Gedicht, die Steuerbox neben dem PC und direkt im Fokusfenster sehen,
wann die Sternabbildung am schärfsten ist. Kein Vergleich mehr mit manueller Fokussierung per Hand, einfach super.
Für die Fokussierung kann der ganze im Original verfügbare Weg genutzt werden, es gibt hier keine Einschränkungen.
Der ganze Antrieb läuft Butterweich, kein Wackeln und kein Zittern im Okular, die maximale Verfahrgeschwindigkeit
der Okularhülse beträgt hier ca. 6mm pro Sekunde. Die Motorleistung ist absolut ausreichend für CCD Equipment.


       
Da der erste Umbau sehr Erfolgreich verlaufen war wurde nun als nächstes ein Takahashi FS78 mit der selben Einheit
ausgestattet. Obwohl der Tak einen etwas anderen Okularauszug besitzt konnte der Umbau genauso durchgeführt werden.
Der an den Geräten noch sichtbare Fokussierknopf ist nur wegen der Optik noch montiert, durch das selbsthemmende
Schneckengetriebe ist ein manuelles Fokussieren nicht mehr möglich. In einer weiteren Ausbaustufe wird eventuell
eine lösbare Motorkupplung angebracht, um nach lösen einer Schraube manuelles Fokussieren zu ermöglichen.

Die Genauigkeit der umgebauten Auszüge:
In Verbindung mit dem weiter oben schon beschriebenem Steuergerät entspricht bei beiden Teleskopen eine Einheit auf
dem Display einem Weg von ca. 0,009mm an der Okularhülse. Wenn die Positionen von der Lastseite her angefahren werden
(Das sollte jedem ein Begriff sein) ist die reproduzierbare Wiederholgenauigkeit besser als 0,02mm ! Das reicht dicke.

Die mechanische Bearbeitung an dem jeweiligen Okularauszug besteht darin, das genau winklig zur Fokussierwelle eine
kleine Planfläche gefräst wird und zwei Bohrungen für ein Gewinde eingebracht werden, da wird dann der Motor montiert.
Sollte aus welchen Gründen auch immer der Motorfokus einmal abgebaut werden bleibt nur eine kleine Fläche und die
beiden Bohrungen sichtbar an dem Auszug. Ansonsten wurde alles andere im Originalen Zustand belassen.



Das ist ein Umbau eines Vixen ED130SS. Da dieses Teleskop meistens mit relativ schwerem Zubehör wie CCD Kamera, Filterrad,
Off Axis Guider mit zweiter CCD Kamera usw. betrieben wird wurde hier vorsichtshalber ein stärkerer Motor angebaut.
Für größere 2,7 oder 3 Zoll Auszüge kann ein noch kräftigerer Motor verwendet werden.




Dieser Umbau eines Vixen VC200L gestaltete sich durch Vorgaben und wegen dem sehr kurzen Abstand der Fokussierwelle zu der
Gehäuserückplatte sehr Zeitaufwendig, hier musste einiges neu gefertigt werden um die Einheit wie gezeigt montieren zu können.
Unter anderem wurde hier an der Originalwelle ein Freistich angebracht und eine Schlüsselfläche angefräst, damit durch
das Lösen einer Schraube die Motor-Getriebeeinheit mechanisch vom OAZ abgekoppelt werden kann zum manuel Fokussieren.
Die Einheit musste auch mit dem Motor nach hinten montiert werden, da nach vorne nicht genügend Platz vorhanden war.
Ausserdem musste der Motor relativ weit nach aussen versetzt werden, da hier im stationären Betrieb ein Farbfilterrad
montiert ist welches seine Lage ziemlich weit vorne hat und natürlich nicht an dem Motor anstossen sollte.




Der kleine Takahashi FS60C ist ein wunderbares Teleskop, auch für Astroaufnahmen ist es sehr gut
geeignet, speziell für flächige Objekte ist es eine tolle Optik mit einer Brennweite von 355mm bei f6.
Aufgrund der Größe (oder besser gesagt wegen der kleine) des OAZ habe ich lange überlegt, wie hier am
besten ein Motorfokus anzubringen sei. Als beste Lösung hat sich dann am Ende ergeben, einen Adapter
anzufertigen mit welchem ein Auszug direkt am Tubus der Tak aufzuschrauben ist.
Durch dieses Prinzip ist es möglich, innerhalb von wenigen Sekunden entweder den originalen Auszug oder
den Motorauszug an dem Tubus zu montieren, einfacher geht es fast nicht mehr.
Der Auszug ist im Prinzip ein Crayford Auszug, jedoch umgebaut auf Zahnstangenantrieb um hier eine sehr
gute Wiederholgenauigkeit beim Fokussieren zu erhalten. Die liegt bei < 0,02mm, das reicht dicke.
Durch die Verwendung eines hochwertigen Schneckengetriebes ist dieser Antrieb auch selbsthemmend.




Bei diesem Takahashi FS102 mit seinem 3 Zoll Auszug wurde wieder eine anderere Variante ausprobiert.
Anstelle der abgeschraubten 2 Zoll Hülse wurde ein Adapterring montiert, welcher direkt von dem
3 Zoll Auszug auf den Flansch von dem Prototypen eines speziell gefertigten 2 Zoll Motorauszuges
geht. Dahinter noch gut sichtbar montiert die Watec Videokamera mit dem üblichen Kabelsalat.
Dieser neue Auszug stellt qualitativ alles in den Schatten was momentan auf dem Markt ist.
Leider liegt hier die Fertigung nicht in meiner Hand, und der Entwickler hat viel andere Arbeit zu tun.
Das ist zumindest eine schöne Umschreibung von .......




Auch ein RoboFocus Motor lässt sich mit den Steuergeräten über ein Adapterkabel ohne Probleme ansteuern.
Es können sowohl das große als auch das kleine Steuergerät für diesen Zweck verwendet werden.
Der Robo Motor ist ein Unipolarer Motor, er hat ca. 50 Ohm Strangwiderstand, an dem 9 poligen D-Sub Stecker
ist Pin 1-4 für die Spulen, Pin 5 gemeinsame Masse und der Rest ist bei dieser Ausführung nicht belegt.
Der Motor ist eine eher schwache Ausführung, das große Getriebe mit ca. 100:1 ist unbedingt erforderlich.
Dadurch ist diese ganze Sache auch im Verhältniss relativ langsam, die High Tourqe Motoren mit einem
kleineren Getriebe sind da wesentlich schneller. Aber darüber denkt natürlich jeder etwas anders.


Nachdem ich hier längere Zeit nichts mehr getan habe und doch einige Anfragen wegen einem genau
positionierbaren Motorfokus vom PC aus gekommen sind arbeite ich gerade an einer Lösung.
Die einzige Möglichkeit welche es hier gibt ist eine Motorsteuerung welche Robofokus kompatibel ist.
Bei diesem Protokoll werden auch Positionsdaten vom und zum PC übertragen, diese Steuerung ist dann
vom PC aus genauso wie von der Handsteuerbox aus 100% genau und reproduzierbar.
Das Problem mit dem bisherigen LX200 Protokoll ist weiter oben schon mal genau beschrieben.
Wenn das gut eingestellt ist funktioniert es zwar schon relativ gut, aber halt nicht im 0,01mm Bereich.
Ist in Arbeit, gestaltet sich aufwendiger als Ursprünglich gedacht.


Aktuelle Verkäufe:


Nachfolgend angeführte Artikel stehen derzeit zum Verkauf an:



Hochwertige Motor Getriebe Kombination, unipolarer Motor, weitere Daten sind nicht mehr bekannt,
Abtriebswelle aus 5mm Silberstahl, 9poliger D-Sub Stecker, zur Verwendung für 12 Volt Treiber.
Untersetzung 25:1 mit Schneckenrad und Schnecke, komplett gereinigt und neu gefettet, 1A Zustand.
Der Motor kann mit fast jedem Treiber sowohl Unipolar als auch Bipolar angesteuert werden.
Der Motor ist ausreichend für einfache Anwendungen und leichtere Lasten für leichtgänginge OAZ.
Das Teil gibts für 85,00 Euro inkl. Versand als Päckchen, gebraucht von Privat ohne Garantie.


Frästeile für 2“ Motor Filterrad

Verkaufe einen Satz CNC gefräste Teile für ein motorisch betriebenes Filterrad.
Für meinen eigenen Bedarf und für unsere Astrogruppe habe ich einige davon fertigen lassen,
nun sind doch noch 2 Stück davon übrig geblieben:



Der Grundkörper ist aus dem vollen gefräst, total massiv und nur 340gr. schwer.
Sämtliche Gewinde sind M48x0,75, also das Standart 2“ Filtergewinde, dafür gibt
es alle möglichen Adapter im Handel. Das ist das leichteste Gehäuse auf dem Markt !
Mit Lichtkanten, Erleichterungsfräsungen und Kugellagerpassungen, so wie abgebildet.

Das Filterrad kann nach eigenen Wünschen und Vorstellungen weiter ausgebaut
werden, es ist sowohl rein manuell als auch motorisch zu betreiben,
je nach dem wie weit man es ausbauen will.

Die Motorische Variante ist vorgesehen für einen Nanotec 2818 Schrittmotor,
ein Conrad 60 Zahn Polyamid Ritzel und ein 20 Zahn Stahlritzel mit 5mm Bohrung,
dafür sind die Befestigungen und der Flansch bereits vorhanden.
Es kann aber auch ein DC Motor mit Getriebe verwendet werden,
hier ist dann Selber tüfteln angesagt, machbar ist fast alles.
(Oder am Anfang einfach die Welle mit einem Zeigerknopf versehen und von Hand drehen)

Lieferung wie abgebildet, Grundkörper, Deckel und 2 Zoll Filterrad mit allen Gewinden
sowie nicht auf dem Foto 2 passende Kugellager für eine 5mm Welle.

Der Preis ist 150,00 Euro plus Versand.

Optional währe noch ein passendes Filterrad ebenfalls mit allen Gewinden für
6 Stück 1,25 Zoll Filter vorhanden, kann direkt mit dem 2 Zoll Rad ausgetauscht werden,
der Antrieb ist exakt derselbe so das die praktisch je nach Bedarf gewechselt
werden können. Deckel runter, Filterrad austauschen, Deckel drauf und weiter geht’s.
Der Preis für dieses Filterrad beträgt 40,00 Euro, da gibt es nur noch 1 Stück!



Es versteht sich von selbst das alle Teile auf 100% ige Funktion geprüft wurden und Einwandfrei
funktionieren, denoch erfolgt der Verkauf ausdrücklich ohne Garantie, Rückgaberecht und so weiter.